Warum schützen? · Schützt das Forchet

Warum schützen?

Was ist nun an dem allen so besonders?

Zum einen ist der Forchetwald schützenswert weil er ein Paradies für Tiere und Pflanzen ist. Zum anderen jedoch ist es auch vor allem die Lage im Talboden des Inntals, die den Wald zu etwas ganz besonderem macht. Ein derart natürlicher Wald inmitten dichter Besiedlung - das gibt es sonst nirgends mehr. Das Forchet schützt uns vor Wind und Lärm, zudem reinigt er unsere Luft. Für uns Menschen ist der Forchetwald unersetzbar für die Naherholung - zum Spazieren, Wandern, Spielen, Reiten, und einfach um die Natur zu genießen. Besonders Kinder profitieren ein Leben lang davon wenn sie viel Zeit in intakter Natur verbringen. Viele Wanderwege führen durch den Forchet und die anliegenden Schulen und Kindergärten, insbesondere der Waldkindergarten, schätzen das Naturjuwel Forchet sehr.

Warum ist dieser Wald so natürlich?

Das Forchet ist auf einem gewaltigen Bergsturz entstanden, der vor etwa 3000 Jahren vom Tschirgant abging. Auf der Gesteinsschuttlandschaft siedelten sich zuerst Flechten an, dann Moose, und langsam, langsam hat sich so eine dünnen Bodenschicht aufgebaut. Dieser nach wie vor karge Boden, sowie die Tatsache, dass teils gigantische Felsblöcke im Wald verstreut liegen, hat eine land- und forstwirtschaftliche Nutzung immer unattraktiv bleiben lassen. Erst durch moderne Maschinen war es möglich, sich den wilden und unbändigbaren Wald untertan zu machen. Dies ist vor allem in den letzten Jahren massiv passiert, weshalb wir ein Naturschutzgebiet brauchen, um den verbleibenden Rest Naturwald zu bewahren. (siehe auch Lage und Gefahr)

Auf diesem nach wie vor kargen Boden gibt es nur eine Baumart die sich großflächig durchsetzen kann: die namensgebende Rotföhre ("Forche").

48 % Österreichs ist von Wald bedeckt, doch nur 11 % davon machen Naturwälder wie das Forchet aus. Hier dürfen Bäume noch alt werden und sterben. Genau das bietet gefährdeten und geschützten Tieren und Pflanzen wertvollen Lebensraum. Auf den Trümmern des Bergsturzes entwickelte sich ein artenreicher Schneeheide-Kiefernwald wie er nirgends sonst im Inntal zu finden ist. Durchsetzt von gewaltigen Steinblöcken bietet der Wald mit seinen Hügeln und Tälern vielfältigen Lebensraum, und ein Spielparadies für Kinder. Durch die lichten Baumkronen der namensgebenden Rotföhren fällt viel Sonne auf den Waldboden. Hier färben Teppiche aus Erika den Wald im Frühjahr rosarot:

Auch Wacholder, Zwergmispel und Berberitze gibt es zu entdecken. Besonderes Highlight für Kinder sind auch die Tiere des Waldes: Waldkauz, Eichelhäher und Fledermäuse sind hier zuhause, sowie eine bunte Vielfalt an Insekten und Spinnen. Am sonnendurchfluteten Waldboden gedeihen über elf heimische Orchideenarten, welche alle gefährdet und geschützt sind, wie beispielsweise die Braunrote Stendelwurz:

60% der in Nordtirol vorkommenden Ameisenarten sind im Forchet zu finden, sowie einige gefährdete Laufkäferarten. Insgesamt ist das Forchet wegen seine warmen und trockenen Bedingungen ein Eldorado für Insekten. Auch die farbenfrohe Säbelschrecke ist hier zuhause:

 

Weitere Infos und Unterlagen zum Naturwald Forchet: